Es gibt nur wenige Gebirgszüge in den Nordalpen, die dem Karwendel in Sachen Schroffheit und Schönheit das Wasser reichen können. Dieser Gebirgszug, der sowohl in Bayern als auch in Tirol ein Naturschutzgebiet ist, ist aus mehreren Gründen besonders. Nicht nur, weil die Berge hier besonders schroff sind, sondern auch, weil das Gebiet für den normalen Verkehr kaum zugänglich ist, findest du hier eine besondere Natur. Höchste Zeit, das Karwendel genauer unter die Lupe zu nehmen und diesen einzigartigen Ort in den Alpen kennen zu lernen.
- Was macht das Karwendel so einzigartig?
- Wo liegt das Karwendel und wie kommt man am besten in die Berge?
- Welche Orte in der Gegend sind am schönsten?
- Welche Wanderungen kann man im Gebirge machen?
- Welche Hüttentouren durch das Karwendel lohnen sich?

Was macht das Karwendel so einzigartig?
Das Karwendel ist aus mehreren Gründen ein einzigartiges Gebirge in den Nordalpen. Ich persönlich finde es immer ähnlich wie die Dolomiten. Dank der schroffen Gipfel fühlst du dich manchmal wirklich für einen Moment wie in Italien. Dennoch befindest du dich im Norden der Alpen. Das Karwendel erstreckt sich über eine Fläche von rund 900 Quadratkilometern. Der größte Teil des Naturparks liegt in Tirol, aber etwa 20 % befinden sich auf deutschem Boden. Sowohl in Deutschland als auch in Österreich ist das Gebirge gut geschützt. Das macht das Gebirge schwer zugänglich und schafft zudem eine Wildheit und Ursprünglichkeit, die man in den Alpen nur selten findet.
Neben dem einzigartigen Status des Gebirgszuges als Schutzgebiet stößt du hier auf Berggipfel, die hauptsächlich aus Dolomit und Kalkstein bestehen. Das macht das Gebirge anfällig für Erosion. Deshalb ist das Gebirge auch so zerklüftet. Der höchste Berg in diesem Gebiet ist die 2.749 Meter hohe Birkkarspitze. Das mächtigste Massiv im Karwendelgebirge ist für mich jedoch die Lalidererwand, eine der schönsten Kalksteinwände, die es in den Nordalpen gibt. Schroffe Berge sind im Karwendel übrigens mit wunderschönen Almwiesen durchsetzt, auf denen uralte Ahornbäume wachsen. Eine Seltenheit in den Alpen, aber die Ahornbäume gedeihen auf dem kalkhaltigen und steinigen Boden des Karwendels.
Obwohl es schwierig ist, mit dem Auto in das Gebirge zu gelangen, kannst du die ruhigeren Orte im Gebirge zu Fuß oder mit dem Fahrrad kennenlernen. Es gibt wunderschöne Wanderwege durch das Karwendel, zahlreiche Berghütten und einige einzigartige Orte, wie zum Beispiel den Kleinen und Großen Ahornboden.



Wo liegt das Karwendel und wie kann man es am besten erreichen?
Du findest das Karwendel im Westen Österreichs und im Süden Bayerns. Die natürlichen Grenzen des Gebirges sind das Inntal im Süden und der Achensee und das Achental im Osten. Im Westen bildet das Seefelder Plateau die natürliche Grenze, während im Norden die Isar das Karwendel von den Bayerischen Voralpen trennt. Wie bereits erwähnt, ist das Gebirge nicht so einfach zu erreichen. Dennoch erhältst du über eine Reihe von Orten Zugang zu den vielen Wanderwegen und schönen Flecken im Karwendelgebirge:
- Über das Rißtal: Das Rißtal, das nur von Bayern aus zu erreichen ist, ist eines der wenigen Täler im Karwendel, in das du mit dem Auto fahren kannst. Von hier aus kannst du zum Beispiel den Großen Ahornboden erreichen. Außerdem ist das Rißtal Ausgangspunkt für viele schöne Wanderungen, zum Beispiel zum Kleinen Ahornboden oder zum Schafreuter.
- Vom Achensee: Vom Achensee (Pertisau) kannst du mit dem Auto zur Gramaialm (Mautstraße) fahren, einem zentralen Punkt im Karwendel.
- Von der Alpenwelt Karwendel: Wer die deutsche Seite des Karwendelgebirges kennenlernen möchte, übernachtet am besten in Krün, Mittenwald oder Wallgau. Hier hast du Zugang zu einer Vielzahl von schönen Wanderungen.
- Via Scharnitz: Scharnitz ist der perfekte Ausgangspunkt für Wanderungen oder Radtouren im Karwendel- oder Hinterautal. Zu diesen Tälern gehören das Karwendelhaus und die Isarquelle. Das Karwendelhaus wird auch als Ausgangspunkt für die Besteigung der Birkkarspitze genutzt.
- Von Innsbruck aus: In Innsbruck spricht man häufiger von der Nordkette als vom Karwendel. Am einfachsten erreichst du das Gebirge von hier aus mit der Nordkettenbahn, die dich im Handumdrehen auf über 2.300 Meter bringt.
Welche Orte in der Region sind am schönsten?
Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, wenn es um die schönsten Orte im Karwendel geht. Es gibt jedoch einige Flecken im Gebirge, die bei Wanderern und Naturliebhabern gleichermaßen beliebt sind.
- Der Große Ahornboden: Dies ist sicherlich der Spot schlechthin im Karwendelgebirge. Der Große Ahornboden liegt im Herzen des Bergmassivs und beherbergt Hunderte von uralten Ahornbäumen. Es ist ein einzigartiger Ort, der auch eine besondere Entstehungsgeschichte hat.
- Die Soiernseen: Bergseen sind eine Seltenheit im Karwendel. Da das Gestein in dieser Gegend sehr porös ist, versinkt das Wasser schnell im Boden. Die Soiernseen liegen im Norden des Karwendels und sind eine Ausnahme von dieser Regel. In diesem Artikel kannst du lesen, wie man zu den Soiernseen wandert.
- Das Johannestal und der Kleine Ahornboden: Der Kleine Ahornboden ist vielleicht nicht so bekannt wie sein großer Bruder. Dennoch ist dieser Ort, einschließlich des Johannestals, von großer Schönheit. Von hier aus hast du die Karwendelkette voll im Blickfeld und kannst dir selbst ein Bild davon machen, wie zerklüftet diese Gegend ist.
- Das Hinterautal: Das Hinterautal wird auch Isarurpsrungtal genannt, weil hier die Isar entspringt. Im hinteren Teil des Tals findest du mehrere Dutzend Quellen, deren klares Wasser aus dem Berg sprudelt. Mein Favorit ist jedoch die Kastenalm, eine schöne traditionelle Alm, auf der du leckeres Essen und Getränke genießen kannst.
- Hafelekar und Nordkette: Im Süden des Karwendels ist das Hafelekar das Tor zum Karwendel. Du erreichst diesen Ort mit der Nordkettenbahn, die in Innsbruck startet. Hier kannst du auf dem Karwendel Höhenweg auf über 2.000 Metern Höhe wandern, wo du einen wunderbaren Blick auf Innsbruck und das Inntal hast.



Welche Wanderungen kannst du im Gebirge machen?
Bist du völlig überzeugt vom Karwendel? Dann ist es an der Zeit, einen Blick auf die schönsten Wanderungen in der Gegend zu werfen. Sowohl im Sommer als auch im Winter gibt es eine große Auswahl. Im Folgenden findest du einige tolle Vorschläge für den Sommer und den Winter:
Sommer
- Entdecke die schönsten Wanderungen rund um den Großen Ahornboden
- Wanderung zur Pfeishütte vom Hafelekar bei Innsbruck
- Besteigung des Schafreuters über den Delpsee
- Wanderung zum Karwendelhaus
Winter
- Gemütliche Winterwanderungen in der Alpenwelt Karwendel
- Wanderung auf den Hohen Kranzberg in Mittenwald
- Besteigung des Schafreuters im Winter



Welche Hüttentouren durch das Karwendel lohnen sich?
Zugegeben, das Karwendel an einem Tag zu erkunden, ist fast unmöglich. Weil das Gebiet für den normalen Verkehr so schlecht zugänglich ist, empfehle ich dir, das Gebirge zu Fuß zu durchqueren. Das kann man auf verschiedene Arten tun. Deshalb schlage ich im Folgenden einige Hüttentouren vor, die in Frage kommen.
- Für erfahrene Bergwanderer: die Karwendeldurchquerung für Fortgeschrittene
- Sechs Tage wandern auf dem Karwendel Höhenweg
- Besteige den höchsten Berg der Bergkette, die Birkkarspitze
Das Karwendel durchqueren
Erfahre mehr über diese schöne, für Anfänger geeignete Hüttentour.