Im Karwendel findest du mehrere Orte, an denen Ahornbäume wachsen. Der Große Ahornboden ist wahrscheinlich der bekannteste Ort von allen. Hier findest du bis zu 600 Jahre alte Ahornbäume, die schon viel aushalten mussten. Viel weniger bekannt ist der Kleine Ahornboden (1.399 m). Dieser Ort, der etwas schwerer zugänglich ist als sein größeres Pendant, liegt tief versteckt am Ende des schönen Johannestals. Auch dank seiner etwas schlechteren Erreichbarkeit ist es hier um ein Vielfaches ruhiger als auf dem Großen Ahornboden. Wer den Kleinen Ahornboden erreichen will, muss zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren. Aber die Mühe lohnt sich allemal, denn hier zeigt sich das Karwendel von seiner besten Seite.

Der Kleine Ahornboden, eine kleine Idylle im Karwendel
Wie der Große Ahornboden ist auch der Kleine Ahornboden ein alpines Hochplateau, auf dem Ahornbäume wachsen. In dieser Hinsicht sind diese Hochebenen einzigartig in ihrer Art. Der Kleine Ahornboden ist zweifellos der abgelegenere der beiden und liegt eingebettet zwischen den höchsten Gipfeln des Karwendels. Von hier aus hast du eine wunderbare Aussicht, zum Beispiel auf die Birkkarspitze (2.749 m) und die Kaltwasserspitze (2.733 m). Das Gebiet ist besonders bei Wanderern und Radfahrern beliebt, die das idyllische Johannestal und die schönen Flecken, die du auf dem Weg findest, genießen.
Die Ursprünge des Kleinen Ahornbodens reichen viele Jahrhunderte zurück. Das Gebiet wurde, wie viele andere Orte in den Alpen, während der letzten Eiszeit von Gletschern geformt. Dadurch entstand ein relativ flacher Boden, auf dem heute Vieh weidet und Ahornbäume wachsen. Dass die Ahorne hier so gut gedeihen, liegt übrigens an ihrer Robustheit: Keine andere Baumart kann auf dem darunter gelegenen Schuttboden überleben.
Neben seiner natürlichen Schönheit beherbergt der Kleine Ahornboden auch eine Statue von Hermann von Barth. Dieser deutsche Bergsteiger gilt als der Erschließer des Karwendels. Im 19. Jahrhundert erforschte und beschrieb er das Karwendel im Detail. Im Sommer 1870 bestieg er nicht weniger als 88 Berge im Karwendel. Die Statue wurde zu Ehren seiner Beiträge zur Erforschung des Karwendels und seiner Leidenschaft für diese wilde Berglandschaft errichtet.
- Erlebnisreiche Wanderung durch das Johannestal zum Kleinen Ahornboden
- Dieser Wanderweg verläuft größtenteils auf breiten Wegen und bietet schöne Ausblicke auf die bekannte und zerklüftete Karwendelkette
- Parke dein Auto auf dem ersten Wanderparkplatz, nachdem du die Mautstelle passiert hast. Willst du lieber keine Maut bezahlen? Dann parke das Auto auf dem Parkplatz P3 gleich nach der Ortschaft Hinterriß
Über das Johannestal tiefer hinein ins Karwendel
Obwohl der Kleine Ahornboden das Ziel dieser Wanderung ist, ist der Weg dorthin mindestens genauso schön. Denn das Johannestal führt dich tiefer ins Karwendelgebirge hinein und bietet einen fantastischen Blick auf die Hinterautal-Vomper-Kette. Meiner Meinung nach gehört diese Reihe von Berggipfeln zu den schönsten und schroffsten der Nordalpen. Da die Route außerdem auf meist breiten Wegen verläuft und relativ wenige Höhenmeter aufweist, ist sie für jeden mit guter Kondition machbar. Bergerfahrung ist für diese Route sicherlich nicht nötig.
Auf der Route folgst du dem Johannesbach, der sich zu Beginn der Wanderung noch in der tiefen Johannestalschlucht versteckt. Gelegentlich hast du einen schönen Blick auf das Wasser, das viele Meter tiefer Richtung Rißbach fließt. Nachdem du den Ausgangspunkt der Schlucht erreicht hast, weitet sich der Blick langsam und du kannst die Karwendelkette deutlich erkennen. Die bewohnte Welt liegt schon weit hinter dir, während du entlang der abwechslungsreichen Landschaft immer tiefer ins Karwendel eindringst. Der Kleine Ahornboden liegt schließlich am Ende des Tals, das du nach etwa 2,5 Stunden Wandern erreichst.



Den Kleinen Ahornboden genießen
Der Kleine Ahornboden lädt auf jeden Fall zu einer Pause ein. Während die Kühe in der Ferne die frischen Kräuter genießen, die auf der Wiese wachsen, kannst du die schöne Aussicht bewundern. Umgeben von den höchsten Gipfeln des Karwendels, kannst du hier die Ruhe hören und spüren. Das ist vielleicht auch die Stärke dieses Ortes: Denn anders als auf dem Großen Ahornboden findest du hier nichts als Natur.
Nach einer wohlverdienten Pause wartet am Ende nur noch ein schöner Rückweg auf dich. Alles, was du jetzt noch tun musst, ist auf der gleichen Strecke wie beim Hinweg ins Rißtal abzusteigen. So geht ein wunderbarer Tag an einem der schönsten und auch ruhigsten Orte im Karwendelgebirge zu Ende. Wenn du nach einer Wanderung suchst, die nicht zu schwierig ist, aber trotzdem das echte Karwendel-Feeling erleben willst, ist der Kleine Ahornboden definitiv der richtige Ort.



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Häufig gestellte Fragen über den Kleinen Ahornboden
Möchtest du diese Route eines Tages wandern? Die folgenden häufig gestellten Fragen helfen dir bei der Planung dieser schönen Tour weiter und sorgen dafür, dass du gut vorbereitet losgehen kannst.
Wann ist die beste Jahreszeit für diese Wanderung zum Kleinen Ahornboden?
Wann ist die beste Jahreszeit für diese Wanderung zum Kleinen Ahornboden?
Diese Route ist am besten von Anfang Juni bis Ende Oktober zu begehen. Vor allem etwas später in der Saison ist diese Wanderung sehr lohnenswert, wenn sich die Ahornbäume auf dem Kleinen Ahornboden schön verfärben.
Kann man auf dem Kleinen Ahornboden einkehren?
Kann man auf dem Kleinen Ahornboden einkehren?
Nein, auf dem Kleinen Ahornboden gibt es keine Möglichkeit zum einkehren. Du musst dein eigenes Essen und Trinken mitbringen.