Alta Via 2: das ultimative Wandererlebnis in den Dolomiten

Manchmal nimmt ein Abenteuer unerwartete Wendungen, und so landete ich während meiner Alpenüberquerung ganz zufällig auf dem Alta Via 2, einem 150 Kilometer langen Wanderweg, der mich durch das Herz der Dolomiten führte. Obwohl diese Route nicht zu meinem ursprünglichen Plan gehörte, konnte ich mich dank flexibler Planung dazu entschließen, diese berühmte Strecke in ihrer Gesamtheit zu wandern. Was folgte, war eine 13-tägige Wanderung voller Herausforderungen, atemberaubender Aussichten und unvergesslicher Momente. Für alle, die diese Wanderung in Betracht ziehen, teile ich hier meine Erfahrungen und praktischen Tipps für die Begehung des Alta Via 2.

Genieten van een prachtig uitzicht op Pale di San Martino tijdens de Alta Via 2

Ein Überblick über den Alta Via 2

Du hast vielleicht schon von den Alta Via’s durch die Dolomiten gehört. Insgesamt verlaufen zehn solcher Höhenwege durch die Dolomiten. Der Alta Via 2 ist Teil dieses Netzes von Fernwanderwegen und führt dich entlang der schönsten Bergketten der Dolomiten. Damit ist der Alta Via 2 einer der schönsten Alta Via’s, vor allem dank des rauen Geländes, der steilen Anstiege und der schönen Aussichten.

Die Route beginnt in Brixen und endet 150 Kilometer später in Croce d’Aune. Unterwegs führt die Route an verschiedenen Gebirgszügen und Naturparks vorbei, darunter Puez-Geisler, das Marmolada-Massiv, Pale di San Martino und Dolomiti Bellunesi. Der Alta Via 2 ist eine Route für erfahrene Bergwanderer, die einen schönen Fernwanderweg suchen. Trittsicherheit, gute Kondition und Schwindelfreiheit sind absolute Voraussetzungen. Auf dem Alta Via 2 findest du auch eine Reihe von Klettersteigpassagen. Es ist also ratsam, eine Klettersteigausrüstung mitzunehmen, obwohl du diese Passagen auch umgehen kannst.

Der Start des Alta Via 2: Von Brixen nach Puez-Geisler

Der Start des Alta Via 2 liegt in der historischen Stadt Brixen. Obwohl du den Aufstieg zur Plosehütte von hier aus beginnen kannst, entscheiden sich viele Wanderer dafür, die Plosebahn zu nehmen. So bildet die erste Etappe einen leichten Einstieg in einen ansonsten anspruchsvollen Fernwanderweg. Die eigentliche Herausforderung beginnt gleich am zweiten und dritten Tag, wenn du den Naturpark Puez-Geisler betrittst. Dieser Naturpark, in dem einst der berühmte Bergsteiger Reinhold Messner zu Hause war, ist bekannt für seine mächtigen Berggipfel. Die berühmtesten von allen, der Peitlerkofel und die Geislerspitzen, kannst du an Tag zwei und drei sehen.

In Puez-Geisler übernachtest du nacheinander in der Schluterhütte und der Puezhütte und bezwingst einige der ersten steilen Bergpässe, darunter die Peitlerscharte und die Roascharte. Diese Anstiege geben dir einen Vorgeschmack auf die körperlichen Herausforderungen, die der Rest der Wanderung bieten wird, während du gleichzeitig an den ruhigeren Orten des Naturparks vorbeikommst.

Die Pracht des Sella-Massivs und der Marmolada

Nachdem du Puez-Geisler verlassen hast, nimmst du Kurs auf das Sella- und Marmolada-Massiv, wo du auf einige der höchsten Gipfel der Dolomiten triffst, darunter den Piz Boè und die Marmolada, den höchsten Berg der Dolomiten mit über 3.300 Metern. Dieser Abschnitt des Alta Via 2 ermöglicht es dir, diesen legendären Gipfeln ganz nah zu kommen. Der Piz Boè ist mit seinen 3.100 Metern einer der wenigen Dreitausender in den Dolomiten, der relativ leicht zu besteigen ist. Da der Höhenweg 2 direkt am Gipfel vorbeiführt, ist die Besteigung dieses Berges unbedingt zu empfehlen.

Die Wanderung durch das Sella-Massiv und die Marmolada ist körperlich anspruchsvoll, aber du bekommst etwas dafür zurück. Vor allem das Sella-Massiv ist bei Wanderern sehr beliebt. Die Marmolada, wo sich auch der größte Gletscher der Dolomiten befindet, kannst du schon von weitem sehen, bevor du dem Alta Via 2 weiter nach Süden folgst.

Unwirkliche Landschaften in Pale di San Martino

Nach dem Sella-Massiv und der Marmolada führt dich die Route weiter zu den relativ unbekannten, aber atemberaubenden Pale di San Martino. Dieser Gebirgszug mit seinen bizarren und surrealen Felsformationen wirkt wie eine andere Welt. Außerdem werden die Wanderwege merklich ruhiger, so dass du beim Wandern öfter allein bist.

In Pale di San Martino übernachtest du in einigen der am besten gelegenen Berghütten der gesamten Route. Rifugio Mulaz war zweifellos meine Lieblingshütte, die in einer bizarren Felslandschaft liegt. Aber auch das Rifugio Rosetta und Rifugio Treviso sind erwähnenswert. Nach dem Rifugio Mulaz, das von den höchsten Gipfeln von Pale di San Martino umgeben ist, wanderst du durch eine mondähnliche Hochebene zum Rifugio Treviso, am Rande von Pale di San Martino gelegen. Das Ende des Alta Via 2 rückt nun langsam näher, aber nicht bevor du auf den letzten Etappen die Dolomiti Bellunesi erkundest.

Das Finale des Alta Via 2: Dolomiti Bellunesi und die letzten Etappen

Nach Pale di San Martino führt dich der Alta Via 2 in eines der unbekanntesten und am wenigsten besuchten Gebiete der Dolomiten. Dolomiti Bellunesi wird von vielen Wanderern übersprungen, und das ist eigentlich völlig zu Unrecht. Dieser Nationalpark bietet eine für die Dolomiten beispiellose Ruhe und strotzt nur so vor Artenvielfalt. Entlang der Wanderwege kannst du Edelweiß finden und atemberaubende Ausblicke genießen. An klaren Tagen kannst du hier nach Süden über die venezianische Ebene und nach Norden in Richtung Rosengarten blicken. Viel besser wird es auf jeden Fall nicht.

So geht langsam aber sicher ein spektakuläres Abenteuer durch einige der schönsten Gegenden der Dolomiten zu Ende. Am vorletzten Tag wandere ich über den Wolken über einen wunderschönen Grat. Die Menschenmassen sind schon längst verschwunden. Von den meisten Menschen, die ich auf der Route getroffen habe, habe ich mich längst verabschiedet. Nur mein Weggefährte Clemens ist noch da. Gemeinsam gehen wir das letzte Stück bis zum Croce d’Aune. Hier endet der Höhenweg 2 für uns. Clemens nimmt den Bus nach Feltre, während ich weiter nach Süden laufe. Meine Entscheidung, über diese Route nach Süden zu wandern, war jedoch die richtige. Der Alta Via 2 ist in mehrfacher Hinsicht eine großartige Wanderroute, voll von schönen Anstiegen, berühmten Gipfeln, aber auch vielen überraschend schönen Orten.

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Häufig gestellte Fragen zum Alta Via 2

Möchtest du den Alta Via 2 eines Tages wandern? Die folgenden häufig gestellten Fragen helfen dir bei der Planung dieser schönen Tour weiter und sorgen dafür, dass du gut vorbereitet loslaufen kannst.

Wann ist die beste Zeit im Jahr, um den Höhenweg 2 zu wandern?

Diese Route wird am besten von Ende Juni bis Mitte September begangen. Wenn du in der Vor- oder Nachsaison unterwegs bist, solltest du die Bedingungen auf der Strecke vorher prüfen. In den frühen Sommermonaten kann es zum Beispiel noch Schnee geben.

Was sollte ich in meinem Rucksack mitnehmen?

Bevor du losgehst, solltest du dir diese praktische Packliste für Hüttentouren ansehen. Vergiss außerdem nicht, ein Klettersteigset mitzunehmen, falls du dich entscheidest, die Klettersteigpassagen mitzunehmen.

Wie komme ich nach Beendigung des Alta Via 2 zurück zum Ausgangspunkt der Route?

Nachdem du Croce d’Aune erreicht hast, nehmen viele Leute den Bus nach Feltre. Beachte, dass dieser Bus sehr unregelmäßig fährt. Viele Leute gehen deshalb zu Fuß nach Feltre oder bestellen ein Taxi. Von Feltre aus kannst du mit dem Bus und dem Zug zurück nach Brixen fahren.

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