König Maximilian der Zweite von Bayern hatte im 19. Jahrhundert schon viel von seinem Königreich gesehen. Doch der ferne Süden stand immer noch ganz oben auf seiner Wunschliste. Jahrelang träumte er davon, das Hochgebirge seines Landes zu durchqueren. Im Jahr 1858 wurde sein Traum endlich Wirklichkeit. In diesem Jahr reisten er und sein Gefolge nach Lindau am Bodensee und überquerten die bayerischen Alpen in fünf Wochen. Erst am Königssee hörte der König auf zu laufen. Es war eine abenteuerliche Reise, die der König zum Teil sogar zu Fuß zurücklegte. Große Teile jedoch legte er in einer Kutsche zurück oder wurde von seinen Dienern getragen. Nach dieser Reise wurden die Etappen sorgfältig dokumentiert. Jahre später, im Jahr 1991, wurde der gleichnamige Maximiliansweg für Wanderer geöffnet. Seitdem wandern jährlich Hunderte von Wanderern auf diesem wunderschönen Fernwanderweg quer durch die bayerischen Alpen von Lindau nach Schönau am Königssee.

Der Maximiliansweg, entdecke die bayerischen Alpen
Der Maximiliansweg ist einer der bekanntesten Fernwanderwege Bayerns. In 22 abwechslungsreichen Etappen wanderst du vom Bodensee zum Königssee. Eine Wanderung von West nach Ost also, bei der du durch die bayerischen Alpen wanderst und verschiedene Gebirgszüge kennen lernst. Du wanderst unter anderem durch das Allgäu, die Ammergauer Alpen, die Bayerischen Voralpen, den Chiemgau und die Berchtesgadener Alpen.
Die meisten Etappen führen durch die nördlichsten Gebiete der bayerischen Alpen. Das bedeutet, dass die Berggipfel in der Regel etwas niedriger sind. Nur einmal kommst du über 2.000 Meter, auf dem Gipfel der Krähe in den Ammergauer Alpen. Die meiste Zeit wanderst du jedoch auf etwa 1.500 Metern Höhe.
In 22 Tagen vom Bodensee zum Königssee zu wandern, ist ziemlich hart. Das sind etwa 20 Kilometer pro Tag mit rund 1.000 Höhenmetern. Zum Glück lassen sich viele der Etappen auch gut abkürzen. Solltest du nicht den gesamten Maximiliansweg laufen wollen, ist das natürlich auch kein Problem. Selbst ein paar Etappen zu laufen, ist mehr als lohnenswert.

Route und praktische Infos zum Maximiliansweg
• Quer durch die bayerischen Alpen auf dem Maximiliansweg in 22 Tagen.
• Start der Route in Lindau am Bodensee, Ende der Route am Königssee, insgesamt 426 Kilometer.
• Fernwanderweg, der hauptsächlich durch bergiges Gelände und gelegentlich über schwierige Wanderwege führt. Für diese Abschnitte ist Trittsicherheit erforderlich. Bei einigen dieser Passagen kannst du auf einfachere Alternativen ausweichen. Informiere dich im Voraus über die Route.
• Übernachtung in Berghütten, Almen oder in Dörfern entlang der Route.
• Durchschnittlich 20 Wanderkilometer pro Tag mit rund 1.000 Höhenmetern. Die Route kann jedoch je nach Kondition angepasst und einige der Etappen kann man leicht verkürzen.
Schlafen in Hütten, Almen und hübschen Dörfern
Das Schöne am Maximiliansweg ist die Vielfalt der Route, aber auch die Vielseitigkeit der Schlafplätze. Vielleicht hast du noch nie eine Hüttentour gemacht und magst die Vorstellung nicht, jeden Tag in primitiven Unterkünften zu schlafen. Zum Glück ist diese Fernwanderweg sehr abwechslungsreich. Ab und zu schläfst du in einer schönen Berghütte, aber du wirst auch regelmäßig auf hübsche Dörfer stoßen, in denen du übernachten kannst. So wechselst du Komfort mit besonderen Orten in den Bergen ab.
Der Maximiliansweg verläuft parallel zur E4. Das ist der europäische Fernwanderweg, der in Spanien beginnt und in Zypern endet. Du wirst auch ab und zu auf die Via Alpina treffen. Dieser Fernwanderweg durchquert die gesamte Alpenkette von Ost nach West und verläuft auch zu einem großen Teil durch Bayern. Langweilig wird es auf dem Maximiliansweg also nicht. Es ist also sehr empfehlenswert, sich mit anderen Wanderern auszutauschen, vor allem wegen der tollen Geschichten, die auf dich warten.


Durch die schönsten Gegenden der bayerischen Alpen
Wenn du die bayerischen Alpen von Westen nach Osten durchquerst, kommst du an einigen der schönsten Orte des Landes vorbei. Die verschiedenen Gebirgszüge, die du durchquerst, haben alle ihre eigene Identität. Daher ist fast jeder Tag völlig anders. Die ersten Tage des Maximilianswegs verlässt du bald den Bodensee und tauchst in die Allgäuer Alpen ein. Hier wanderst du unter anderem durch den Hohen Ifen, eine wunderschöne grüne Gegend mit vielen einsamen Flecken.
Langsam lässt du die grünen, grasbewachsenen Berge hinter dir. Es erwarten dich die Ammergauer Alpen, das Dach des Maximilianswegs mit raueren Gipfeln. Dies ist auch der einsamste Teil der Tour, bei dem du, wie beim Hohen Ifen, mehrere Tage durch den Naturpark wanderst. Nach ein paar Tagen verlässt du diesen Gebirgszug und durchquerst die Bayerischen Voralpen. Ein enorm abwechslungsreiches Gebiet. Hier triffst du vor allem auf schöne Seen und malerische Dörfer. Dann durchquerst du den Chiemgau. Wie die Bayerischen Voralpen sind auch hier die Berge grün und etwas niedriger. Du kommst an der Kampenwand vorbei, dem Wahrzeichen des Chiemgaus und Bayerns, und hast einen tollen Blick auf den Chiemsee.
Das letzte Stück des Maximilianswegs führt durch die Berchtesgadener Alpen, die Heimat des berühmten Watzmanns. Zum Glück musst du diesen Berg nicht besteigen. Der Endpunkt der Route ist nämlich der Königssee, einer der bekanntesten und schönsten Seen Bayerns.

Vorbei an Seen und Berggipfeln mit herrlichen Aussichten
Die bayerischen Alpen sind für ihre enorme Vielfalt bekannt. Jeder Gebirgszug hat seinen eigenen Charme und die Aussichten sind auf jedem Gipfel etwas anders. Der Maximiliansweg wird oft für die vielen Schlösser und Klöster gelobt, die du auf der Strecke siehst. Dazu gehört auch das weltberühmte Schloss Neuschwanstein. Doch der Maximiliansweg ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von schönen Schlössern und Klöstern.
Wenn du dir die Karte genau ansiehst, wirst du feststellen, dass es auf diesem Fernwanderweg auch eine Reihe von wunderschönen Bergseen gibt. Dass die Route am Bodensee beginnt und am Königssee endet, versteht sich von selbst. Du kommst aber auch an einer Reihe anderer schöner Seen vorbei, von denen die meisten in den bayerischen Voralpen liegen. Der Walchensee, der Tegernsee und der Schliersee liegen relativ nah beieinander und laden zu einer kurzen Pause beim Wandern ein.


Den Maximiliansweg entlanglaufen? Tu es!
Wenn du die Berge liebst, gerne wanderst, aber nicht jeden Tag in einer Berghütte schlafen willst, ist der Maximiliansweg der perfekte Weg, um sich mit Fernwanderwegen vertraut zu machen. Die Vielseitigkeit der bayerischen Alpen voller schöner Natur, Schlösser und Aussichten tut ihr Übriges. Außerdem kannst du die Route auch ganz einfach in kleinere Abschnitte unterteilen. Praktisch, wenn du nicht 22 Tage Zeit hast. Egal, für welche Variante du dich entscheidest, du wirst es nicht bereuen, diese schöne Fernwanderung gemacht zu haben.