Entdecke die schönsten Bergketten beim Wandern im Klostertal

Als wir ab Bludenz verlassen in Richtung Arlberg fahren, verändert sich die Landschaft rasant. Links und rechts ragen meterhohe Felsen in den Himmel, von denen Dutzende von Wasserfällen herabstürzen. Die Berge hier sind hoch, zerklüftet und besonders steil. Genau das ist, kurz gesagt, das Klostertal, ein Tal im Osten Vorarlbergs. Doch wer denkt, dass die Schroffheit bedeutet, dass man hier nicht wandern kann, der irrt: Das Klostertal ist in der Tat der ideale Ort, um das Lechquellen- und Verwallgebirge auf eigene Faust besser kennenzulernen.

Wandern im Klostertal: hohe Berge, tiefe Täler, wunderschöne Wanderwege

Das Klostertal ist für mich nicht ganz unbekannt. Immerhin war ich schon als Kind dort. Für mich war bei einem Ausflug ins Klostertal immer unabdingbar, die nötigen Höhenmeter zu überwinden. Von Dalaas, Klösterle oder Wald am Arlberg war es nämlich ein intensiver Aufstieg zum Spullersee, zur Ravensburger Hütte oder zum Formarinsee. Wunderbare Touren, die mir noch lebhaft in Erinnerung sind.

Das Klostertal hat sich im Laufe der Jahre seine eigene Identität bewahrt. Nur wenige Kilometer entfernt, rund um St. Anton am Arlberg, regiert der Massentourismus. Im Klostertal hingegen ist man sich treu geblieben. Wanderer, die schöne Natur und einsame Wege lieben, können sich hier also verwöhnen lassen. Wer möchte, kann mit der Sonnenkopfbahn auf 1.800 Meter Höhe fahren, um mit dem Wandern zu beginnen. Die anderen Wanderungen im Tal beginnen zwischen 700 und 1.000 Metern.

Unser Aufenthalt im Klostertal hat uns gelehrt, dass man im Klostertal entspannte und zugängliche Wanderungen sehr gut mit schwierigeren Touren kombinieren kann. Wir haben uns zum Beispiel für eine relativ entspannte Route zum Mason-Wasserfall entschieden und sind in der Abenddämmerung mit einer einheimischen Wanderführerin losgezogen. Wir haben uns aber auch dafür entschieden, über den Burtschakopf tiefer ins Verwall-Gebirge vorzudringen und die ruhigsten Orte der Region zu entdecken.

Routen und praktische Informationen | Wandern im Klostertal

Wandern im Klostertal: drei schöne, abwechslungsreiche Routen

Du fragst dich, warum es sich lohnt, im Klostertal zu wandern? Nachstehend habe ich für dich die drei Routen aufgelistet, die wir während unseres Aufenthalts gewandert sind. Möchtest du selbst eine dieser Routen wandern? In der Komoot-Kollektion, die ich erstellt habe, findest du alle Informationen, die du brauchst.

Ein Warm-up: Erkunde den wunderschönen Mason-Wasserfall

Da wir beim Wandern im Klostertal nicht gleich unsere ganze Energie verbrauchen wollen, entscheiden wir uns für eine relativ entspannte Wanderroute zum Mason-Wasserfall. Trotzdem legen wir auf diesem 7,4 Kilometer langen Wanderweg fast 500 Höhenmeter zurück. Wir starten auf breiten Wegen und schlängeln uns abwechselnd durch den Wald und an hübschen Wiesen vorbei nach oben. Unterwegs stoßen wir auf interessante Informationstafeln, auf denen wir unter anderem mehr über die lokale Flora und Fauna erfahren.

Nach einer Weile haben wir sogar einen schönen Blick auf das Klostertal. Inzwischen haben wir den schmalen Pfad erreicht, der zum Mason-Wasserfall führt. Dieser Weg endet kurz vor dem Wasserfall. Um den 80 Meter hohen Wasserfall zu sehen, musst du den Weg ein kurzes Stück verlassen. Es lohnt sich auf jeden Fall, dieses Wasserspektakel zu beobachten.

  • Länge: 7,4 Kilometer
  • Höhenmeter: 480
  • Startpunkt der Route: Innerbraz. Du kannst dein Auto vor dem Gemeindeamt parken.
  • Schwierigkeitsgrad und Besonderheiten: Mittlerer Wanderweg auf schmalem und breitem Pfad. Bitte beachte: Auf dem Wanderweg zum Mason-Wasserfall muss mit Steinschlag gerechnet werden. Deshalb gibt es entlang des Weges Schutzplätze, die du bei Steinschlag nutzen solltest. Diese Schutzbereiche sind gut gekennzeichnet

Über den Burtschakopf durch das einsame Verwallgebirge

Als begeisterter Bergwanderer ist der Sonnenkopf im Klostertal ein guter Ausgangspunkt, um mit einer anspruchsvolleren Wanderung zu beginnen. Unser Ziel ist daher der Burtschakopf (2.240 m), ein Berggipfel, für den du das letzte Stück am Stahlseil entlang zum Gipfel wanderst. Die Aussicht von diesem Gipfel ist übrigens sehr schön: Sie umfasst einen Blick auf das Lechquellengebirge mit der Roten Wand, aber du kannst auch den Rätikon sehen.

Nachdem wir den Burtschakopf erklommen haben, steigen wir ins Nenzigasttal ab, einem einsamen Tal im Herzen des Verwallgebirges. Dies ist auch das Natura 2000-Schutzgebiet in Vorarlberg. Ohne jemandem zu begegnen, steigen wir über einen steilen Pfad zur Alpe Nenzigast ab, wo wir uns auf der Terrasse niederlassen und eine leckere Jause genießen. So bleibt uns nur noch der letzte Abstieg nach Klösterle, wo wir unseren Beinen und Armen in der örtlichen Kneippanlage eine willkommene Abkühlung gönnen.

  • Länge: 12,2 Kilometer
  • Höhe: 370 Meter hinauf, 1.130 Meter hinunter
  • Startpunkt der Route: Bergstation der Sonnenkopfbahn. Von dort aus steigen wir zum Burtschakopf auf. Anschließend steigen wir in Richtung des einsamen und schönen Nenzigasttals ab. Auf der Alpe Nenzigast angekommen, wandern wir auf einem breiten Weg nach Klösterle. Dort steigen wir schließlich in den Bus (720), der uns in etwa 10 Minuten zurück zur Talstation der Sonnenkopfbahn bringt.
  • Schwierigkeit und Besonderheiten: Schwierige Route, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert. Der letzte Abschnitt über den Grat zum Burtschakopf ist mit Stahlseilen gesichert. Der Abstieg zur Alpe Nenzigast ist sehr steil. Bei nassem Wetter wird von dieser Route dringend abgeraten.

Wanderparadies Sonnenkopf

Klostertal bei Nacht

Wann hast du das letzte Mal eine Laternenwanderung gemacht? Für mich zumindest ist dies schon sehr lange her. Im Klostertal hatte diese jahrelange Durststrecke jedoch ein Ende, als wir in der Abenddämmerung mit Wanderführerin Anna eine Wanderung rund um Klösterle machten. Mit Laternen im Anschlag wandern wir durch das Tal während Anna, die im Klostertal geboren wurde, uns mehr über das Leben in der Region erzählt.

So lernen wir unzählige Dinge über diesen besonderen Teil Vorarlbergs: Wir sehen nicht nur mit eigenen Augen, was im Tal getan wird, um die Bewohner vor allen Formen von Lawinen zu schützen, Anna erzählt uns auch, wie es ist, in den Bergen zu leben. An einem ehemaligen Bahnwärterhaus füllen wir unsere Mägen mit leckerem Bergkäse und warten darauf, dass es richtig dunkel wird. Die magische Stimmung der einbrechenden Dunkelheit und das Rauschen der Wasserfälle um uns herum machen diese Nachtwanderung zu einem echten Erlebnis.

  • Länge: 3,4 Kilometer
  • Höhenunterschied: vernachlässigbar
  • Startpunkt der Route: Treffpunkt ist vor dem Tourismusbüro in Klösterle. Hier wirst du vom Wanderführer in Empfang genommen. Die Wanderung startet ihr danach gemeinsam
  • Schwierigkeitsgrad und Charakteristik: leichte und entspannte Abendwanderung durch das Klostertal

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Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit Klostertal Tourismus erstellt. Willst du mehr über diese Region erfahren? Dann besuche die offizielle Klostertal-Website und erfahre mehr über deinen nächsten Bergurlaub.