Der Spitzstein im Chiemgau: dem Sonnenuntergang entgegen

Es gibt Tage, da passt einfach alles. Als wir gegen vier Uhr nachmittags von München aus in die Berge fahren, haben wir schon einen vagen Verdacht, dass es ein besonderer Abend werden könnte. Auf jeden Fall haben wir uns mit dem Spitzstein (1.596 m) einen schönen Berg im Chiemgau ausgesucht. Das gute Wetter, die schöne Wanderung und die unschlagbare Ruhe in den Bergen sorgen jedenfalls für einen wunderbaren Wanderabend.

Wandelen naar de Spitzstein in de Chiemgau

Wanderung zum Spitzstein bei Sonnenuntergang

Der Chiemgau ist eine Region, in der ich mich relativ selten aufhalte. Nicht, dass es dort nicht schön wäre, ganz im Gegenteil. Aber die Berge sind mir einfach ein bisschen zu niedrig. Der höchste Berg der Region ist das Sonntagshorn mit 1.961 Metern, aber die meisten Gipfel liegen irgendwo zwischen 1.300 und 1.800 Metern.

Trotzdem ist es eine Region, die ich gerne besuche, und sei es nur wegen der schönen Aussicht. Bei den meisten Berggipfeln im Chiemgau ist diese nämlich geradezu imposant. Mit dem schroffen Wilden Kaiser vor der Nase und den Hohen Tauern weiter im Süden ist diese Region ein Genuss.

Schöne Aussichten sind also genau das, wonach wir an einem sonnigen Freitag in München suchen. Es ist der erste Sommertag des Jahres und die Arbeitswoche neigt sich dem Ende zu. Genau dann ist der Chiemgau der richtige Ort für eine gelungene Abendwanderung: Durch die geringe Höhe der meisten Berge hier kann man so manchen Gipfel im Handumdrehen erreichen. Unser Blick fällt schließlich auf den Spitzstein, der direkt an der Grenze zu Bayern und Tirol liegt und dank eines Wanderparkplatzes von Österreich aus leicht erreichbar ist.

Route und praktische Informationen | Wandern zum Spitzstein im Chiemgau

  • Ideal für Wanderer, die keinen weiten Weg zum Gipfel zurücklegen wollen, unter anderem dank der Wanderparkplätze rund um den Erlerberg
  • Die Aussicht vom Spitzstein ist grandios, mit Blick auf den Zahmen- und Wilden Kaiser, das Inntal und die Hohen Tauern

Start der Route am Erlerberg

Die Sonne steht noch recht hoch, als wir gegen halb sechs unsere Wanderung zum Spitzstein beginnen. Vom Startpunkt am Erlerberg aus nehmen wir zunächst Kurs auf das Spitzsteinhaus, eine ganzjährig geöffnete Berghütte. Auch hier ist die Terrasse voll mit Wanderern, die bereits ihr Abendessen genießen. Wir sind immer noch einer der wenigen Wanderer, die sich auf den Weg nach oben machen, in der Hoffnung auf warmes und schönes Licht auf dem Gipfel.

Nach dem Spitzsteinhaus tauschen wir den breiten Weg gegen einen schmaleren. Durch den Wald schlängeln wir uns nach oben. Dies ist auch gleich der steilste Teil der Route. Erst kurz unterhalb des Gipfels verlassen wir den Wald. Hier eröffnet sich uns eine herrliche Aussicht. Der Wilde Kaiser ist zu sehen, die noch schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern sind in der Ferne deutlich zu erkennen. Auch das Inntal, der Chiemsee und sogar die Berchtesgadener Alpen liegen in unserem Blickfeld. Es ist eine Aussicht, die wir in Ruhe genießen wollen.

Genieße das phänomenale Licht und die atemberaubende Aussicht

Als wir auf dem Gipfel angekommen sind, ist es Zeit für unser Abendessen. Das haben wir schon am Nachmittag vorbereitet und in unseren Rucksäcken mitgenommen.

Die tiefstehende Sonne beginnt schon langsam ihre Arbeit zu tun und taucht die Berge in ein immer wärmeres Licht. So wird die Aussicht von Minute zu Minute schöner. Etwa eine halbe Stunde vor dem eigentlichen Sonnenuntergang machen wir uns jedoch schon auf den Rückweg. Warum? Die Dämmerung ist für die Wildtiere eine wichtige Zeit für die Nahrungssuche, und die wollen wir natürlich nicht stören.

Obwohl wir den Rückweg antreten, erleben wir kurz vor dem Spitzsteinhaus ein letztes großartiges Naturschauspiel. Die Erde brennt, im positivsten Sinne des Wortes, die Berge grüßen ein letztes Mal, bevor sie in der Nacht verschwinden. Die heitere Ruhe, die uns umgibt, macht unsere letzten Meter zu einem Geschenk. Während die Kühe das letzte Tageslicht einfangen und schnell die letzten Grashalme fressen, laufen wir das letzte Stück zurück zum Auto. Das werden wir noch öfters machen, so viel ist sicher.

Weitere schöne Wanderungen im Chiemgau

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Die Kampenwand besteigen

Wanderung zum kultigsten Berggipfel im Chiemgau.

Häufig gestellte Fragen zur Wanderung zum Spitzstein

Möchtest du diese Wanderung eines Tages machen? Die folgenden häufig gestellten Fragen helfen dir bei der Planung dieser schönen Tour weiter und sorgen dafür, dass du gut vorbereitet losziehen kannst.

Wann ist die beste Jahreszeit für diese Wanderung zum Spitzstein?

Diese Wanderroute zum Spitzstein kannst du am besten von Mitte Mai bis Ende Oktober machen. Da dieser Berggipfel relativ niedrig ist, kannst du den Gipfel im Frühling bis zum Spätherbst besteigen.

Wann ist das Spitzsteinhaus geöffnet?

Das Spitzsteinhaus ist das ganze Jahr über geöffnet. Die aktuellen Öffnungszeiten findest du auf der Website dieser Berghütte.