Der Adlerweg: die Hüttentour schlechthin in Tirol

Gibt es eine Hüttentour in Tirol, bei der du fast alle Gebirgszüge dieses Bundeslandes durchqueren kannst? Der bekannte Adlerweg kommt dem schon sehr nahe. Tatsächlich durchquerst du auf diesem mehrtägigen Fernwanderweg viele der Tiroler Bergketten. Schroffe Gebirgszüge wie das Karwendel und der Wilde Kaiser wechseln sich mit den ruhigeren und unentdeckten Orten der Region ab. Wenn du also wirklich für ein paar Wochen der Zivilisation entfliehen willst, tust du gut daran, den Spuren des Adlers zu folgen.

Wandelen over de Adlerweg in Tirol

Der Adlerweg in Tirol: auf den Spuren des Adlers

Das österreichische Bundesland Tirol hat eine besondere Verbindung zum Adler. Diesen besonderen Raubvogel findest du nicht nur im Tiroler Wappen, auch wer beim Wandern auf dem Adlerweg in den Himmel schaut, hat gute Chancen, einen zu sehen. Wenn du dir den Streckenverlauf dieses Hüttenwegs ansiehst, der aus 24 Etappen mit einer Gesamtlänge von 350 Kilometern besteht, wirst du feststellen, dass die Route der Silhouette eines fliegenden Adlers sehr ähnlich ist.

Neben 24 Etappen in Nordtirol findest du auch neun Etappen im Bundesland Osttirol. Hier wanderst du durch den Nationalpark Hohe Tauern, vorbei an den höchsten Gipfeln Österreichs, darunter der Großglockner und der Großvenediger. Wenn du alle Etappen zusammenzählst, bist du 33 Tage lang unterwegs, legst 426 Kilometer zurück und überwindest 30.000 Höhenmeter.

Um das Ganze nicht zu kompliziert zu machen, konzentriere ich mich in diesem Artikel auf den nördlichen Abschnitt des Adlerwegs. Dieser Abschnitt, der aus 24 Etappen besteht, beginnt in St. Johann in Tirol und führt unter anderem durch den Wilden Kaiser, das Rofangebirge, das Karwendel und schließlich die Lechtaler Alpen. In Sachen Abwechslung, Landschaft und Gebirgszüge macht diese Wanderroute allen anderen Hüttentouren in Tirol Konkurrenz. Was mir persönlich an dieser Hüttentour gefällt, ist die Tatsache, dass sie an vielen Gebieten vorbeiführt, die über die Jahre hinweg ruhig und ursprünglich geblieben sind und in denen der Naturschutz einen hohen Stellenwert hat.

Route und praktische Informationen | Hüttentour Adlerweg in Tirol

Welche Teile des Adlerwegs sind am schönsten?

Du kannst den Adlerweg natürlich in seiner Gesamtheit wandern. Tief in den Bergen, weit weg von der Zivilisation, kannst du auf diese Weise die Tiroler Natur genießen. Allerdings musst du dir dafür 24 Tage Zeit nehmen. Wenn du dir aus irgendeinem Grund nicht so lange freinehmen kannst, kannst du auch Teile des Adlerwegs wandern. Im Folgenden sind die Gebirgszüge aufgeführt, die du auf dieser Hüttentour durchquerst:

  • Der Wilde Kaiser (Etappen 1 bis 3)
  • Das Rofangebirge (Etappen 4 bis 7)
  • Das Karwendel (Etappen 8 bis 12 und 14 & 15)
  • Tuxer Alpen (Etappe 13)
  • Wetterstein und Mieminger Kette (Etappe 16)
  • Lechtaler Alpen (Etappen 17 bis 24)

Welcher Teil des Adlerwegs ist also der schönste? Im Folgenden habe ich drei Gebirgszüge ausgewählt, die ich persönlich sehr lohnenswert finde.

  • Das Rofangebirge: Vielen unbekannt, aber für mich ein unentdecktes Kleinod. Ich bin ein großer Fan des Rofangebirges, auch bekannt als die Brandenburger Alpen. Auf diesem Teil der Route erkundest du die unbekanntesten Abschnitte des Adlerwegs, wanderst an grünen Grasbergen vorbei und endest schließlich am Achensee.
  • Das Karwendel: Das Karwendel ist mein Lieblingsgebirge in den Nordalpen und auch dieser Fernwanderweg durchquert es. Es ist nicht nur schroff, sondern auch unglaublich schön. Ein wortwörtlicher und bildlicher Höhepunkt in dieser Bergkette ist die Besteigung der Birkkarspitze, dem höchsten Berg im Karwendel.
  • Die Lechtaler Alpen: Die Lechtaler Alpen durchquerst du auf dem Adlerweg von Osten nach Westen. Dies ist der abgelegenste Teil der Route, auf dem du mehrere Tage am Stück durch das Gebirge wanderst. Die Lechtaler Alpen sind, wie das Karwendel, schroff, aber weniger bekannt. Die Chancen stehen also gut, dass du hier ganze Abschnitte alleine unterwegs sein wirst.

Kann ich den Adlerweg in kleinere Abschnitte aufteilen?

Ich kenne viele Wanderer, die Fernwanderungen über mehrere Jahre hinweg absolvieren. Ich habe zum Beispiel einmal eine Mutter und ihre Tochter getroffen, die von München nach Venedig gewandert sind und sich dabei mehrere Jahre Zeit gelassen haben. Jeden Sommer nahmen sie die Route dort wieder auf, wo sie im Vorjahr aufgehört hatten. Den Adlerweg kann man auch relativ einfach in kleinere Abschnitte unterteilen. Ich liste sie im Folgenden auf.

  • Wilder Kaiser (Etappen 1 bis 3): Auf diesem Abschnitt des Adlerwegs wanderst du in drei Tagen von St. Johann in Tirol nach Kufstein. Beide Orte sind leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen
  • Rofangebirge (Etappen 4 bis 7): Etwas südlich von Kufstein beginnen die Etappen durch das Rofangebirge. Nach Abschluss der 7. Etappe, bei der du in der Erfurter Hütte übernachtest, kannst du am nächsten Tag mit der Rofan Seilbahn zum Achensee absteigen
  • Karwendelgebirge (Etappe 8 bis 12): Das Karwendel wird in zwei Abschnitten durchquert. Für den ersten Abschnitt startest du in Pertisau am Achensee. Die zwölfte Etappe, die an der Pfeishütte beginnt, endet schließlich am Hafelkar, wo du mit der Nordkettenbahn nach Innsbruck hinunterfahren kannst
  • Karwendel, Mieminger Kette, Wetterstein (Etappen 14 bis 16): Dieser Abschnitt hat von allem etwas zu bieten. Denn neben dem Karwendel geht es auf Etappe 16 auch durch das Gaistal nach Ehrwald. Die Etappen sind teilweise lang und bilden hauptsächlich einen Übergang zum letzten Abschnitt durch die Lechtaler Alpen
  • Lechtaler Alpen (Etappen 17 bis 24): Für die Durchquerung der Lechtaler Alpen auf dem Adlerweg musst du dir eine gute Woche Zeit nehmen. Dafür startest du in Ehrwald und wanderst dann in acht Etappen weiter zum Endpunkt des Adlerwegs in St. Anton am Arlberg.

Eine Hüttentour, die dich glücklich macht

Wer den Adlerweg wandert, kann sich auf ein großes Abenteuer gefasst machen. Was mir persönlich an diesem Fernwanderweg gefällt, ist, dass er die überlaufenen Regionen Tirols meidet. Du wanderst hauptsächlich durch ruhige und ursprüngliche Orte, weit weg vom Massentourismus. Die Orte, an denen du vorbeikommst, seien es der Große Ahornboden im Karwendel, das unberührte Gaistal oder der schroffe Wilde Kaiser, sind allesamt Naturjuwelen. Als Wanderer kann man dann nur noch die schöne Natur bewundern: Auch deshalb ist das Wandern auf dem Adlerweg aus meiner Sicht sehr empfehlenswert.

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Häufig gestellte Fragen zum Wandern auf dem Adlerweg

Möchtest du diese Wanderung eines Tages machen? Die folgenden häufig gestellten Fragen helfen dir bei der Planung dieser schönen Tour weiter und sorgen dafür, dass du gut vorbereitet losziehen kannst.

Wann ist die beste Jahreszeit für den Adlerweg?

Beim Wandern auf dem Adlerweg befindest du dich oft in großer Höhe. Vor allem das Besteigen der höheren Pässe und Gipfel auf der Route erfordert gutes, stabiles Wetter. Deshalb ist es am besten, diese Route von Anfang Juli bis Ende August zu wandern.

Muss ich die Hütten im Voraus reservieren?

Ja, das ist sehr empfehlenswert. Achte darauf, dass du alle Berghütten auf der Route reservierst, damit du keine bösen Überraschungen erlebst. Du kannst inzwischen alle österreichischen Berghütten ganz einfach online reservieren.

Was sollte ich in meinem Rucksack mitnehmen?

Für eine lange, mehrtägige Hüttentour ist es wichtig, dass du die nötige Ausrüstung selbst mitnimmst. Um dir den Einstieg zu erleichtern, kannst du einen Blick auf diese umfassende Packliste für eine Hüttentour werfen.